Wie beeinflusst der 3D Trend die zukünftige
Editorentwicklung im
Web2Print Bereich?
Das letzte Jahr war für uns ein sehr aufregendes und zugleich spannendes Jahr im Bereich der Editorentwicklung. So hatten wir durch die Erweiterung unseres Kundenstammes die Möglichkeit, interessante Einblicke in neue Branchen zu gewinnen und durch die Visionen unserer Kunden zusätzliche Erfahrungen im Bereich der 3D Darstellung zu sammeln.
Welche Entwicklungsstufen gab es in den letzten 10 Jahren Editorentwicklung bei uns?
Bei der ersten Version unserer Web-to-Print Editors war die Flash Plattform von Adobe für uns das Mittel der Wahl. Den Ausschlag dafür gab die Möglichkeit Editierfunktionen, wie beispielsweise Textoder Bildmanipulationen, direkt im Browser realisieren zu können und die browserübergreifende Entwicklung relativ problemlos umzusetzen. Native Entwicklungen im Browser mithilfe von HTML & JavaScript waren zu dieser Zeit zwar grundsätzlich machbar, der HTML Standard genügte unseren hohen Anforderungen aber noch nicht, um einen entsprechend leistungsfähigen Editor zu entwickeln.
Mit der Einführung mobiler Geräte, wie beispielsweise dem iPhone oder später auch dem iPad von Apple, wurde dann jedoch das schrittweise Aussterben der Flash Technologie eingeläutet. Einige der Gründe dieser beginnenden Entwicklung waren die schlechtere Performance auf Tablets und Smartphones sowie der umfassende Ausschluss von Flash auf allen mobilen Geräten aus dem Hause Apple. Wir entschlossen uns deshalb dazu, die bisherige Editorenentwicklung auf Basis von Flash ein- und komplett auf HTML5 umzustellen. Unser Fokus lag jetzt vor allem darauf, alle in Flash verfügbaren Funktionen mithilfe von HTML und JavaScript umzusetzen und der neuen Entwicklungsumgebung anzupassen. Neben der Berücksichtigung der zahlreichen Browser, hatten unsere Entwickler zu Beginn aber auch mit der Umstellung von ActionScript (Flash) auf JavaScript zu kämpfen. Mittels neuer Lösungsansätze war die Überwindung dieser natürlichen Hürden aber schließlich nur eine Frage der Zeit. Im Rückblick betrachtet war unsere konsequente Entscheidung, bei der Editorenentwicklung auf HTML5 zu setzen, die einzig richtige. Der Bereich eCommerce und die damit verbundene Produktindividualisierung von mobilen Geräten ist in der aktuellen Form nicht mehr wegzudenken und wird von den meisten Konsumenten heute bereits als Standard angesehen.
Wie beeinflusst der 3D Trend die Editorentwicklung?
Das Thema 3D im Web2Print ist im Moment ein sehr brisantes. Viele Konsumenten haben den Wunsch, das im Editor selbst gestaltete Produkt im Anschluss visuell noch besser »greifen« zu können. Meiner Meinung nach gibt es hier einige Branchen, abhängig von der Komplexität der jeweiligen Produkte, die von diesem zusätzlichen Mehrwert stärker profitieren können als andere. Den Bereich »Packaging« kann man hier durchaus als Paradebeispiel heranziehen, da dort die Möglichkeit zum Einsatz einer zusätzlichen 3D Vorschau im letzten Jahr einen regelrechten Boom erleben durfte. Wir beobachten hier den Trend, dass immer mehr Online Printer ihr Produktportfolio um die Kategorie »Verpackungen« erweitern und zunehmend auch eigenständige Portale rund um das Themenspektrum »Packaging« entstehen. Der Fokus liegt dabei zwar noch hauptsächlich im B2B Bereich, allerdings bietet auch der B2C Bereich immer vielfältigere Möglichkeiten in diesem Sektor Fuß zu fassen.
Technologisch gesehen stellt die Umsetzung einer hochwertigen 3D Vorschau im Browser eine große Herausforderung dar. Aus diesem Grund war es bisher nicht problemlos Möglich, ein Abbild des Produkts in Echtzeit zu erzeugen und dieses im Anschluss über einen dreidimensionalen Körper zu legen. Um auch hier die technologischen Möglichkeiten bestmöglich auszuschöpfen, verabschiedeten wir uns im letzten Jahr von unserem bisherigen Editor und entwickelten eine von Grund auf neue Lösung, die nun ebenfalls auf HTML5, aber technologisch komplett auf das HTML5 Canvas Element setzt.
Dieses HTML Element kann man sich recht einfach wie eine Zeichenfläche vorstellen, auf welcher sowohl Text als auch Formen und Bilder platziert werden können. Mithilfe von Canvas ist es uns jetzt möglich ein Abbild der Individualisierung zu erzeugen und diese anschließend direkt über ein entsprechendes 3D Modell zu legen. Neben diesem bietet uns Canvas aber auch noch eine Reihe anderer Vorteile. So sind wir zum einen bei Textfunktionen nicht mehr wie bisher auf HTML angewiesen und zum anderen können wir durch das minimieren von DOM Elementen eine verbesserte Performance des Editors erzielen.
Abschließend bleibt für mich das Fazit, dass wir im letzten Jahr technologisch einen wichtigen Schritt nach vorne machen konnten und wir dadurch mit unserem »printformer« auch für die vielen zukünftigen Trends im Bereich »Web-to-Print« und »Mass Customziation« bestens gewappnet sind.